Gold und dreimal Silber für das deutsche Team bei der 5. Studierenden Weltmeisterschaften im Radsport in Jelenia Góra / Polen (09.-13.07.2104)
  10.07.2014 •     Badischer Radsportverband , Straße


Beeindruckende Vorstellung in einem stark besetzten Wettkampf, Kathrin Hammes Straßenweltmeisterin

Kathrin Hammes (Uni Freiburg/Racing Students) hat Wort gehalten und holt sich im Straßenrennen über 80,8km bei den 5ten Studierenden Weltmeisterschaften in Jelenia Góra den Titel mit einer beeindruckenden Soloankunft vor den beiden Polinnen Katarzyna Solus-Miskowicz und Martyna Klekot. Noch vor dem gestrigen Einzelzeitfahren, das Hammes als Vizeweltmeisterin beendete, betonte sie ihr Schwerpunkt liege auf dem Straßeneiner. „Ich wusste vom Einzelzeitfahren, dass ich gut drauf bin und hier gewinnen kann“
 
Hammes, die als Einzelstarterin vom allgemeinen deutschen hochschulsportverband (adh) ins Rennen geschickt wurde, musste sich vom Start weg gegen die zahlenmäßig überlegenen Teams behaupten. „Ich wollte die Überzahlsituation vermeiden“ und so attackierte Hammes konsequent von Runde zu Runde im 4,5km langen Anstieg bis alle Konkurrentinnen abgehängt waren und sie dem Ziel alleine entgegenfahren konnte.
 
Bei der Siegerehrung gewann Hammes schließlich auch noch die letzte „Sonderwertung“ des Tages: Wollte der Korken am gestrigen Tage noch partout nicht aus der Flasche, so ließ die Freiburgerin ihren eifrigen Mitstreiterinnen auch in dieser Prüfung keine Chance und machte sie buchstäblich als erste nass.

Im Einzelzeitfahren zuvor über 24,8km, das auf kurvigem Bergkurs mit 350 Höhenmetern als schwierig einzustufen war, verpassten sowohl Kathrin Hammes (Uni Freiburg/Racing Students), als auch Tim Gebauer (FH Mainz/Team Stölting) den Titel des Weltmeisters nur äußerst Knapp. Ganze sieben Sekunden fehlten Gebauer im Ziel auf den Tschechen Petr Vakoč, Mannschaftskollege von Tony Martin, der nun ein weiteres Weltmeistertrikot ins Team Omega-Pharma-Quickstep geholt hat. Mit weiteren sieben Sekunden Rückstand komplettierte Adrian Kurek vom polnischen Zweitdivisionär CCCPolsat das Podium. Im Straßenrennen holte sich Gebauer ebenfalls die Silbermedaille.

Kathrin Hammes entdeckt das Zeitfahren für sich

Dem schwierigen Kurs zum Dank konnte Hammes zahlreiche Kolleginnen distanzieren, deren Dominanz sie sich im Vorfeld wohl selber nicht recht zugetraut hätte. „Ich möchte im 1er zeigen was ich kann“, stellte sie noch im Vorfeld des Zeitfahrens ihre Prioritäten klar. Nach diesem Kraftakt am heutigen Tage und der kurzen Regenerationszeit darf man also gespannt sein auf das morgige Straßenrennen.

„Wie schwer ist denn so eine Deutschlandfahne eigentlich?“

Nach den Erfolgen des heutigen Tages sicher um einiges leichter möchte man meinen. Hammes, die als amtierende deutsche Hochschulmeisterin zur Fahnenträgerin der deutschen Delegation in der gestrigen Eröffnungsfeier berufen wurde, sorgte sich in bescheidener Art sogleich um ihre Eignung für diese hohe Bürde. „Der heutige Tag hat gezeigt, wozu Kathrin in der Lage ist, wenn Motivation und Selbstvertrauen stimmen“, zeigt sich Teamchef Martin Wördehoff sichtlich zufrieden, froh dass Hammes die Verantwortung zur Führung des Teams nicht ausgeschlagen hat.

Nominiert für die adh-Nationalmannschaft wurden die Straßenfahrer Fabian Brintrup, Jan-Niklas Droste, Tim Gebauer, Christopher Hatz, Lucas Liß und Daniel Westmattelmann mit Kathrin Hammes, Romy Kasper, Stefanie Paul und Annabell Öschger. Sowie die Mountainbiker Markus Bauer, Georg Egger, Martin Gluth und Ben Zwiehoff mit Lena Putz und Sofia Wiedenroth.