Uli Rottler gewinnt Gold bei Masters-WM in Ljubljana / Slowenien (28.-31.08.2014)
  04.09.2014 •     Badischer Radsportverband , Straße


Er war auf den Punkt fit und setzte sich im Sprint durch...

In Ljubljana (Slowenien) wurde die Radsport-Weltmeisterschaft in den Altersklassen ausgetragen. Im Vorjahr war Uli Rottler Vierter geworden, sein Ziel für die WM 2014 war klar: Er wollte den Titel in der Kategorie der 60- bis 64-Jährigen, er wollte das Regenbogen-Trikot.

Eine Woche vor der WM gewann Rottler den internationalen Radweltpokal in St. Johann (Österreich) nach einer 30 Kilometer langen Soloflucht mit einem Vorsprung von mehr als drei Minuten. Mit diesem Sieg im Gepäck und einer Menge Selbstvertrauen reiste Uli Rottler weiter zur WM nach Slowenien. Die Strecke war 97 Kilometer lang und führte rund um Ljubljana. Es gab nur einen langen Anstieg über acht Kilometer, der aber schon nach 40 Kilometern zu nehmen war. Die restlichen 60 Kilometer bis zum Ziel waren flach und erschwerten eine Soloflucht. Die Begeisterung über das Streckenprofil hielt sich beim Bergspezialisten Rottler in Grenzen.

Seine Taktik war klar: Am einzigen Berg musste Rottler attackieren, um das 70 Fahrer starke Feld zu verkleinern und die Sprinter abzuschütteln. Die Attacken zeigten Wirkung. Rottler konnte sich absetzen und ging solo in die schnelle Abfahrt. Zwei Gruppen schlossen wieder zu ihm auf, es formierte sich eine 17-köpfige Spitzengruppe. Rottler wollte es nicht auf einen Sprint ankommen lassen und attackierte wieder, aber die Konkurrenten ließen ihn nicht davonziehen. Die Entscheidung musste im Sprint fallen und der erfahrene Rottler holte sich in einem spektakulären Sprintfinale nach 97 Kilometern und 2:31 Stunden Fahrzeit die Goldmedaille bei der Senioren-WM und verwies den Niederländer Gijs Nederlof auf Rang zwei und den Norweger Arne Raaen auf Rang drei. Uli Rottler: "Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich wollte es eigentlich nicht auf den Sprint ankommen lassen, aber eine Soloflucht war auf diesem Kurs nicht möglich. Die letzten 5000 Meter hatte ich im Training sehr genau analysiert und mein Plan für den Sprint ging auf. Ich habe an der 500-Meter-Marke forciert und ging als Erster in die Zielkurve. Das brachte mir eine Radlänge Vorsprung, den ich auf den letzten 200 Metern noch ausbauen konnte."