Reaktion der Radsportverbände zur Ablehnung der Petition zur Abschaffung der 2-Meter-Regel im Baden-Württembergischen Landtag
  31.10.2014 •     Badischer Radsportverband , Projekte und Aktivitäten


Die ARGE Radsport Baden-Württemberg, der Zusammenschluss der Baden-Württembergischen Radsportverbände WRSV und BRV, bedauert die Ablehnung der Petition zur Abschaffung der 2-Meter-Regel im Baden-Württembergischen Landtag am 16. Oktober 2014...

„Traurig, schade aber leider absehbar und dennoch nur die mittelfristige Wahrung eines problematischen Istzustands“, kommentierte ARGE-Präsident Hans Lutz das Ergebnis. Es bleibt also vorerst dabei, dass Waldwege in Baden-Württemberg nur dann befahren werden dürfen, wenn sie entweder explizit freigegeben oder breiter als zwei Meter sind. Die Folge: Ein gesetzkonformes MTB-Training ist im Wald fast kaum möglich, weder für einzelne Sportler, noch für von ausgebildeten Trainern geführte Gruppen.

Weiter kämpfen für unsere Ziele

Doch für die ARGE ist dieses Ergebnis kein Grund aufzugeben. Im Gegenteil, wie Jochen Lessau, Geschäftsführer des WRSV und Projektleiter in der ARGE nach der Abstimmung betont: „Wir haben uns als organisierter Radsport schon frühzeitig Gedanken über eine konstruktive Projektführung zur nachhaltigen Nutzung der Waldwege für Mountainbiker gemacht. Diese kann und muss mit dem derzeitigen Gesetzestext im Einklang stehen.“ Dies darf jedoch nicht im Wiederspruch zur erneuerten Kritik an der derzeitigen Haftungssituation aus Sicht des organisierten Radsports verstanden werden. Jochen Lessau: „Unsere Vereine, Trainer und Athleten benötigen flächendeckende, transparente und legale Angebote und zwar Heute!“ Für die Zukunft hat sich die ARGE einige Ziele gesetzt, die zeigen sollen, dass es den Sportverbänden ernst ist mit ihrem Anliegen, aber auch mit ihrer Kooperationsbereitschaft.

Ein wesentliches Ziel der ARGE bleibt dabei die Nutzbarmachung von Waldwegen für Mountainbiker und das, so Lessau, „natürlich auch auf Singletrails!“

Ein Konzept zur nachhaltigen Waldnutzung ist dringend notwendig

Die Radsportverbände in Baden-Württemberg werden gemeinsam mit ihren Partnerverbänden unter dem Dach des organisierten Sports ein ganzheitliches Konzept zur nachhaltigen Sport- und Erholungsnutzung im Wald vorstellen. Dieses wird sportartübergreifend sein und neben dem Mountainbiken auch das Reiten, Walken, Skilaufen aber auch Wandern einschließen.

„Als organisierte Sportgemeinschaft ist es uns dabei sehr wichtig, dass wir stets im Diskurs und Konsens mit allen Waldnutzern, den Kommunen und Besitzern sowie allen anderen Interessenverbänden wie dem ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrradclub und der Deutschen Initiative Mountainbike bleiben. Wir als ARGE Radsport wollen die Handlungsfähigkeit und Kompetenz der Vereine und Trainer Vorort in den Auftrag der Allgemeinheit stellen.“

Appell an Land, Kommunen und Interessenverbände

Das gemeinsame Konzept soll sich bereits im Frühjahr 2015 mit einem offiziellen Projektstart allen Bikern und Interessierten öffnen. „Dafür aber ist es notwendig, dass das Land, die Kommunen und Tourismusverbände erkennen, dass ein solches Konzept mit dem organisierten Sport als starken und flächendeckendem Partner zielführend, erfolgreich und nachhaltig bis in die Breite umgesetzt werden kann“, appelliert abschließend ARGE-Präsident Hans Lutz.